Wechselhafter Herbst: Eintracht unterliegt dem Club 2:3

von Frank Vollmer


Getroffen und doch 2:3 verloren: Suleiman Abdullahi ist enttäuscht. Fotos: Agentur Hübner
Getroffen und doch 2:3 verloren: Suleiman Abdullahi ist enttäuscht. Fotos: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Eintracht Braunschweig hat erstmals seit 1968 wieder in der Liga daheim gegen den 1. FC Nürnberg verloren.Das 2:3 (1:1) des 15. Spieltages wäre vermeidbar gewesen, nachdem die "Löwen" das Spiel zwischenzeitlich sogar gedreht hatten.Salim Khelifi und Suleiman Abdullahi markierten die Braunschweiger Treffer. Mikael Ishak traf für die Gäste doppelt.

"Das Glück abhanden gekommen"


Pünktlich zu Spielbeginn stoppte der Regen bei immer noch nasskaltem Herbstwetter - ein echter Härtetest für den neu verlegten Rasen im Eintracht-Stadion. Die Gastgeber agierten zunächst nach der Devise „Safety First“ und ließen den 1. FC Nürnberg anlaufen. Lücken ergaben sich in dieser Abtastphase gegen disziplinierte "Löwen" nur selten. Maximilian Sauer (für Robin Becker/Bank) hinten rechts und Niko Kijewski im zentralen Mittelfeld (für Offensivmann Özkan Yildirim/Bank) bildeten die zwei personellen Wechsel gegenüber dem 2:2 in Bielefeld.

Eine verunglückte Khelifi-Flanke wurdedie erste ernstzunehmende Offensivaktion der Eintracht, die mit Kontern Nadelstiche setzenkonnte (14.). Dann die erste brenzlige Situation für die Hausherren: Suleiman Abdullahi blieb nach einem Zweikampf im Mittelfeld liegen, Nürnberg spielte weiter. An der Strafraumkantecheckte Ken Reichel Mikael Ishak. Der Freistoß von Hanno Behrens segelte über das Tor von Jasmin Fejzic (17.).

Behrens netzt,Khelifi antwortet direkt


Eintracht Braunschweig fand jetzt offensiv immermehr in den Rhythmus, doch Samsons Querpass (18.) blieb ebenso hängen, wie Abdullahis eigensinniger Versuch, am Gegenspieler vorbeizugehen– hier war mehr möglich, liefen doch drei Braunschweiger gegen zwei Nürnberger (19.). Im Zusammenspiel mit Salim Khelifi sorgte Abdullahi kurz darauf für den ersten Abschluss der Hausherren, strich dabei jedoch knapp über das Lattenkreuz (21.).

Auf dem schweren Boden zeigten beide Mannschaften eine recht ansehliche "Wasserschlacht" (O-Ton Jan Hochscheidt). Der agile Mittelfeldspieler eroberte den Ball, setzte Abdullahi auf links ein, der mit seinem Distanzschuss Fabian Bredlow im Tor der Gästejedoch vor keine allzu große Herausforderung stellte (26.). Der Nürnberger Keeper blieb im Fokus: Gleich darauf schaufelte Bredlow einen feinen Schlenzer von Ken Reichel über den Querbalken. Die nachfolgende Ecke bugsierte Margreitter beinahe im eigenen Tornetz (27.).

Die Führung für den „Club“ fiel nach einer Ecke von Valentini, der den Kopf von Hanno Behrens fand (36.). Die Löwen schüttelten sich kurz und fanden direkt die richtige Antwort: Hochscheidtlegte im Vorwärtsgang klug querauf den völlig verwaisten Khelifi, der mit etwas Glück den Weg an Bredlow vorbei fand und flach einschob (38.). Bis zur Pause blieb es ein munteres Spiel, weitere Torchancen sahen die21.605 Zuschauer jedoch nicht mehr.

Abdullahis Tor nur kurz Grund zur Freude


Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Traditionsduell ein wechselhaftes. Die erste Gelegenheit gehörte Kevin Möhwald, dereine Flankemit der Brust annahm,per Drehschuss aber seinen Meister in Jasmin Fejzic fand. Auf der anderen Seitekonnte Margreitter denDistanzschuss von Sauer in höchster Not ins Toraus klären (57.). Braunschweig präsentierte sich in dieser Phase mutig und blieb dran am Führungstreffer, doch Khelifi ließ die gute Ablage von Hernándezungenutzt (59.).

Der hohe Einsatz wurde belohnt: In der 64. Spielminute eroberte sich Onel Hernández den Ball tief in der Nürnberger Hälfte, setzte sich stark durch und fand Abdullahi, der den Ball mit links und im Fallen ins Nürnberger Tor hämmerte. Die verdiente 2:1-Führung hatte nicht lange Bestand. Die Hausherren hatten den eben eingewechselten Tobias Werner nicht auf dem Radar, der über linksvon Sauer nur Geleitschutz bekam, den Querpass ansetzen konnte und Torjäger Ishak fand (68.).

Club-Einwechslersetzen die Wirkungstreffer


Es kam noch dicker. In der Schlussphase gab blau-gelb das Spiel doch noch aus der Hand, weilerneut kein Braunschweiger den eingewechselten Petrak auf der rechten Seite am flanken hinderte. Am ersten Pfostenwartete Mikael Ishak und schnürte mit ganz viel Gefühlper Bogenlampe über Fejzic hinweg seinen persönlichen Doppelpack (83.). Braunschweig warf noch einmal alles nach vorne. Der gerade eingewechselte Özkan Yildirim verpasste kurz vor demAbpfiff im Fallen eine dicke Möglichkeit zum Ausgleich, kam aber nicht an den Ball (90.). Den letzten Akzent setzte Steve Breitkreuz mit einem Aufsetzer, der rechts am Tor vorbei rollte.
"In den letzten Wochen ist uns daheim das Glück abhanden gekommen. Ich bin heute sehr niedergeschlagen." Torsten Lieberknecht

Mit der zweiten Heimniederlage dieser Saison fällt die Mannschaft von Torsten Lieberknecht zurück auf Platz 11 und hat den Anschluss nach oben vollends verloren.Am Montag, dem 4. Dezember (20.30 Uhr) gastiert Eintracht Braunschweig bei Bundesligaabsteiger FC Ingolstadt.

[Stimmen zum Spiel hier]


Zahlen & Fakten


Eintracht Braunschweig: Fejzic - Sauer (74. Becker), Valsvik, Breitkreuz, Reichel - Samson, Kijewski - Khelifi, Hochscheidt (74. Schönfeld), Hernández - Abdullahi Trainer: Torsten Lieberknecht

1. FC Nürnberg: Bredlow - Valentini, Margreitter, Ewerton, Löwen (74. Sepsi) - Kammerbauer (74. Petrak) - Möhwald, Behrens - Salli, Hufnagel (66. Werner) - Ishak Trainer: Michael Köllner

Torfolge: 0:1 Hanno Behrens (36., Valentini), 1:1 Salim Khelifi (38., Hochscheidt), 2:1 Suleiman Abdullahi (64, Hernández), 2:2 Mikael Ishak (68. Werner), 2:3 Mikael Ishak (83. Petrak)

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