Wessels krönt furiose Aufholjagd bei Rehberger-Rückkehr

von Rayk Maschauer


Matchwinner für die MTV-Herzöge: Jörn Wessel. Fotos: Rayk Maschauer
Matchwinner für die MTV-Herzöge: Jörn Wessel. Fotos: Rayk Maschauer | Foto: Rayk Maschauer



Wolfenbüttel. Was für ein Spiel! Dank einer überragenden Aufholjagd siegten die Herzöge Wolfenbüttel am Abend trotz eines 13-Punkte-Rückstands mit 81:80(43:36) gegen Ex-Coach Ralf Rehberger und die Rostock Seawolves. Jörn Wessels avancierte zum Matchwinner.

Eindrucksvolles Comeback der Herzöge


Als Jarvis Davis knapp dreieinhalb Minuten vor dem Ende zum 80:67 für die Rostock Seawolves traf, war das Spiel aus Wolfenbütteler Sicht eigentlich schon so gut wie gelaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Acht-Mann-Rotation der Herzöge nach Kräften gegen das Team von Ex-Coach Ralf Rehberger gewehrt und das Spiel ausgeglichen gestaltet, doch ab Ende des dritten Viertels mussten sie der scheinbar schwindenden Energie Tribut zollen. Rostock nutzte dies gnadenlos aus und baute den Vorsprung kontinuierlich bis zum besagten 80:67 aus.

Mit dem, was dann jedoch folgte, rechneten wohl nur die Allerwenigsten in der Wolfenbütteler Lindenhalle. Angetrieben vom lautstarken Publikum starteten die Hausherren mit einem Kraftakt die wahnsinnige Aufholjagd. Nachdem Henje Knopke mit vier schnellen Punkten auf 73:80 stellte, keimte bereits erstmals Hoffnung bei den Wolfenbütteler Anhängern auf. Als dann auch noch zunächst der überragende Khalil Kelley (20 Punkte, 17 Rebounds) auf fünf Punkte verkürzte und wenig später Spielertrainer Demetrius Ward per Dreier das 78:80 erzielte, kochte die Stimmung bei den Zuschauern über. Allerdings waren in der Folge nur noch 22 Sekunden zu spielen und die Lessingstädter brauchten dringend einen Ballgewinn.







Nach einem Double-team schnappte sich Henje Knopke schließlich tatsächlich den Steal. Die Wolfenbütteler preschten nach vorne und fanden den völlig freien Jörn Wessels in der Ecke. Als dieser zum Dreier hochging, wurde er bei 0,6 Sekunden auf der Uhr von Rostocks Luka Buntic gefoult und durfte an die Freiwurflinie. Dort blieb Wessels eiskalt und verwandelte alle drei Würfe zum 81:80 für die Herzöge. Während es Ralf Rehberger und sein neues Team kaum fassen konnten den Sieg noch aus der Hand gegeben zu haben, flippte die Lindenhalle aus und feierte den Matchwinner Jörn Wessels.

"Es ist unglaublich, dass wir gewonnen haben", äußerte sich ein überglücklicher Demetrius Ward nach der Partie. "Die ganze Mannschaft hat gut gespielt. Und Jörn hat am Ende wichtige Freiwürfe getroffen. Es freut mich, dass wir wieder gewinnen konnten", so der Spielertrainer weiter. Präsident Burkhard Junger fand vor allem für Ward lobende Worte: "Es gab keinen, der heute nicht seine Leistung gebracht hat. Der Vater des Erfolgs ist aber natürlich Demetrius Ward." Und auch kleine Spitze gegen den Ex-Coach konnte sich Junger nicht verkneifen: "Eine gewisse Schadenfreude kann ich nicht verhindern", so der Präsident. Durch den Erfolg verkürzen die Herzöge den Rückstand auf den achten Tabellenplatz vorerst auf vier Punkte und können am kommenden Wochenende im Abstiegskrimi gegen Citybasket Recklinghausen weitere wichtige Zähler für den Klassenerhalt sammeln.

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Ralf Rehbergers Team hatte den Sieg schon so gut wie eingetütet. Foto: Maschauer


Zahlen & Fakten


Viertelübersicht: 22:18, 21:18, 15:28, 23:16

Herzöge Wolfenbüttel: Kelley 20 (17 Reb), Ward 17, Mahfouz 14 (11 Reb), Knopke 11 (3 Steals), Wessels 8, Ebert 7, Pöschel 4, Bilski
Trainer: Demetrius Ward

Rostock Seawolves: Davis 26, Shuler 16, Murillo 11, Vogt 8, Lopez 6, Markert 4, Winkler 3, Buntic 3, Owczarek 3, Rivers
Trainer: Ralf Rehberger

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