Wieder 1:1, Bolands Tor des Monats zu wenig gegen Sandhausen

von Frank Vollmer


Da war mehr drin! Mirko Boland mit dem einzigen Tor für die Löwen. Fotos: Agentur Hübner
Da war mehr drin! Mirko Boland mit dem einzigen Tor für die Löwen. Fotos: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Eintracht Braunschweig trennte sich am 5. Spieltag 1:1 (0:0) vom SV Sandhausen. Beim Debüt von Neuzugang Özkan Yildirim erzielte Mirko Boland ein Traumtor, Philipp Klingmann glich kurz vor dem Ende aus.

"Wenn wir das 2:0 machen, ist der Drops gelutscht!" - Jasmin Fejzic brachte es nach dem Spiel treffend auf den Punkt. Erneut spielte Braunschweig nur Remis und tritt in der Liga auf der Stelle. In einem, am Ende recht zerfahrenen Zweitliga-Duell mit dem SV Sandhausen, erzielte Mirko Bolandmit einem echten Sonntagsschuss die Führung. Die Elfvon Torsten Lieberknecht verpasste es jedoch, in der Folge die Entscheidung herbeizuführen und wurde mit dem Ausgleich bestraft. In der Tabelle rücken die Blau-Gelben einen Platz vor auf 8. Für den Trainer der Eintracht ist das Glas dennoch "halb voll".

Offener Schlagabtausch von Beginn an


Nach der Länderspielpause vertraute Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht auf die Elf aus dem Spiel in Kaiserslautern. Einzig Hendrick Zuck (Knochenödem) machte Platz für Christoffer Nyman. Der schwedische Nationalspieler initiierte auch gleich die erste Offensivaktion der Löwen, kam bei der folgenden Hereingabe von Hernández aber einen Schritt zu spät (1.). Das Spiel nahm vor 19.885 Zuschauern im Eintracht-Stadion ohne Abtastphase (beide Teams 4-2-2-2) sofort Fahrt auf. Suleiman Abdullahi zog aus 20 Metern ab - drüber (2.).Die Gäste aus Baden-Württemberg versteckten sich nicht.SV-Trainer Kenan Kocak tauschte gegenüber der 1:2-Pleite gegen Düsseldorf doppelt: Maximilian Jansen und Haji Wright ersetzen Zejnullahu (Erkältung) und Linsmayer. Nejmeddin Daghfous versuchte sich in der 4. Spielminute mit einem Seitfallzieher.

Der Angreifer mit tunesischen Wurzeln zeigte sich bei Sandhausen sehr präsent, zog aus spitzem Winkel ab. Den Konter spielten die Löwen gut zu Ende, Salim Khelifis Hammer aus 15 Metern ging knapp neben das Tor (17.). Das Spiel stand stets auf des Messers Schneide, flachte dannaber ein wenig ab. Zwischen den Strafräumen blieb es knackig, ohne dass sich die eine oder andere Elf einen echten Vorteil erspielen konnte oder die gut aufgelegten Torhüter waren auf dem Posten - so wie Schuhen, der gegen Reichel sensationell rettete (24.).

Markus Karl prüfte daraufhin mit eine Kopfball Jasmin Fejzic nach einem Freistoß, ein Risiko-Dropkick von Daghfous nach der folgenden Ecke ging weit daneben (34.). Die letzte Chanceder ersten Hälfte bekam Mirko Boland, wurde beim Schuss jedoch entscheidend gestört (43.). Nochkamen die Löwen nicht über gute Ansätze hinaus.

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Aktionstage in den Bundesligen. Nach "F*** Dich DFB" nun mit dem Thema Korruption. Foto: Agentur Hübner


Boland brachial, Klingmann gleicht aus


Gleich nach der Pause zeigte sich Jasmin Fejzic hellwach gegen Haji Wright. Auf der anderen Seite zog Boland gewaltig ab - und erzielte das Tor des Monats! Bei dem Gewaltschuss in den linken Winkel passtealles (48.). Braunschweig blieb in der Folge das etwas bessere Team, verpasste jedoch, nachzulegen. So kam die Kocak-Elf immer wieder zu Nadelstichen. Nach einer Stunde umkurvte Wright im Strafraum Gustav Valsvik, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer. Der eingewechselte Domi Kumbela brachte frischen Wind über die rechte Seite, doch blieben die Löwen trotz guter Passagen etwas zu verspielt vor dem Strafraum der Gäste.

Onel Hernández gelang beinahe das 2:0. Der Deutsch-Kubaner behielt die Übersicht, als die Gäste den Ball im Gewühl nicht klären konnten, chipte aber neben das Tor (68.). Braunschweig blieb am Drücker. Özkan Yildirim, der nach 71 Minuten für Nyman kam, belebte das Braunschweiger Spiel, doch fehlte der Lieberknecht-Elf weiter der entscheidende Punch.

Wie aus dem Nichts kam Sandhausen zum Ausgleich. Den Schuss von Lucas Höler konnte Fejzic noch blocken, war beim Nachschuss von Philipp Klingmann jedoch machtlos (84.). Nun lief den Löwen die Zeit davon. Allzu hektisch servierte Boland dem Sandhauser Keeper Schuhen ein Schüsschen - da wäremehrmöglich gewesen (85.). In der sehr zerfahrenen Schlussphase agierten die Gastgeber beinahe ausschließlich über links, fanden jedoch nicht mehr die Lücke. Sandhausen rettete den Punktgewinn über die Zeit.
"Bei mir ist das Glas halb voll. Wir haben ein paar Unentschieden zu viel. Nun gilt es, gegen Berlin mit einem Sieg nachzulegen." Torsten Lieberknecht

Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht konnte seiner Mannschaft weder "läuferisch noch kämpferisch einen Vorwurf machen". Man hätte nachlegen müssen, um den Heimsieg einzufahren. Die schwierige Stimmung im Stadion thematisierte der 44-Jährige ebenso: "Ich empfand die Stimmung gegenüber der Mannschaft heute sehr wohlwollend, wie die Zuschauer sie unterstützt haben", und betonte: "Das ist wichtig für meine Mannschaft." Eintracht-Präsident Sebastian Ebel ergriff das Wort und richtete einen Appell an alle, die es mit den Löwen halten: "Egal wie voll das Glas ist, wir können es nur gemeinsam voll machen." Am kommenden Freitag (18.30) tritt Eintracht Braunschweig bei Union Berlin an.

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"Machen wir das 2:0, ist der Drops gelutscht!" Beim Ausgleich war Jasmin Fejzic machtlos. Zuvor reagierte er mehrfach stark. Foto: Agentur Hübner


Zahlen & Fakten


Eintracht Braunschweig: Fejzic - Becker, Baffo, Valsvik, Reichel - Khelifi, Boland, Samson, Hernández (82. Hochscheidt), Nyman (72. Yildirim), Abdullahi (63. Kumbela) Trainer: Torsten Lieberknecht

SV Sandhausen: Schuhen - Klingmann, Kister, Knipping, Paqarada (46. Roßbach) - Jansen, Karl (74. Stiefler) - Daghfous, Derstroff (64. Sukuta-Paso) - Höler, Wright Trainer: Kenan Kocak

Torfolge: 1:0 Mirko Boland (48. Khelifi), 1:1 Philipp Klingmann (84. Höler)

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