Wieder keine Punkte! Wölfe zahlen für schwachen Einsatz

von Jens Bartels


Das letzte Tor besorgte Wolfsburg selbst. Foto: imago/Jan Huebner
Das letzte Tor besorgte Wolfsburg selbst. Foto: imago/Jan Huebner | Foto: imago/Jan Huebner



Hoffenheim/Wolfsburg. Wieder keine Punkte für die Labbadia-Elf. Bei der TSG 1899 Hoffenheim fuhr der VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag mit einem 0:3 (0:1) die siebte Partie ohneSieg ein. Nach einer schwachen ersten Halbzeit rappelten sich die Wölfe auf, mussten jedoch zwei weitere Treffer hinnehmen – einen davon legten sich die Niedersachsen selbst rein.

Schulz belohnt starkes Offensivspiel


Im Vergleich zum 1:2 in der Vorwoche gegen Leverkusen tauschte VfL-Trainer Bruno Labbadia seine Startelf auf drei Positionen: Riechedly Bazoer spielte für Maximilian Arnold im defensiven Mittelfeld, Yunus Malli ersetzte Josip Brekalo und Youngster Elvis Rexhbecaj kam für den gelb-rot-gesperrten William zu seinem Startelfdebüt in der Bundesliga. Labbadias Gegenüber Julian Nagelsmann vertraute hingegen der gleichen Elf wie schon am vergangenen Wochenende beim 2:0-Erfolg in Augsburg.

Die Gäste erwischten keinen guten Start. Riechedly Bazoer fiel gleich zu Beginn mit zwei Fehlpässen auf (1., 3.), eine Gefahrensituation entstand dadurch allerdings nicht. In der Folge ließen die Wolfsburger den Ball durch die eigenen Reihen laufen,während die Hausherren auf Fehler lauerten, um im richtigen Moment umzuschalten. So ging es zweimal in Folge gefährlich Nahe an Koen Casteels Kasten, doch der Keeper war gegen seinen Ex-Klub auf seinem Posten (9.). Die Wölfe erhöhten den Druck, scheiterten jedoch meist Nahe dem 16er an zu kompliziertem Aufbauspiel. Der Ballbesitzanteil kippte zugunsten der Gastgeber. Die Kraichgauer suchten immer wieder Andrej Kramaric, dessen Versuch aus 16 Metern Entfernung stellte für Casteels jedoch kein Problem dar (16.) – auch dererste Eckstoß blieb erfolglos (17.).

Doch dann klingelte es im Gehäuse des Belgiers. Florian Grillitsch brachte das Leder an die Grundlinie, legte quer, Casteels kam knapp dran, doch die Kugel landete bei Nico Schulz am langen Pfosten, der kurzerhand zum 1:0 (16.) über die Linie drückte.Die Führung brachte Hoffenheim weiteren Aufwind, der VfL kam kaum noch aus seiner Hälfte und so spielte fast nur die TSG. Die Wölfe liefen mehr nebenher, als auf den Mann zu gehen und ließen große Lücken in der Abwehr reißen. Eine Ecke folgte der nächsten und auch die Befreiungsschläge gelangen nur mit großer Mühe.

So brannte es reihenweise im grün-weißen Strafraum: Kramaric flankte, Serge Gnabry nagelte die Kugel per Direktabnahmean die Latte. Der Kroate kam nochmalzum Versuch (32.). Kurz darauf musste Paul Verhaegh retten, als Gnabry die nächste Möglichkeit verlängerte (34.). Der Schlussmann der Automobilstädter kam nicht zur Ruhe: Kramaric überlief die Abwehr, visierte aus dem Strafraum den langen Pfosten an – Casteels kam gerade noch ran (40.). Labbadia zog die ersten Konsequenzen und wechselte kurz vor dem Halbzeitpfiff Josip Brekalo für den faktisch nicht anwesenden Divock Origi ein (42.). Hoffenheim musste Polanski für Geiger bringen, der sich verletzt hatte (43.).

TSG entscheidet per Doppelschlag


Nach der Pause waren es die Gäste, die über Brekalo die erste Möglichkeit für sich verbuchen konnten, doch der Versuchwar zu hoch (46.). Es folgte ein Schockmoment für den VfL: Der Kroate prallte nur kurz nach seinem Antritt mit Polanski zusammen und konnte zunächst weitermachen. In der 53. Minute war das Spiel für den 19-Jährigen allerdings zu Ende – Labbadia brachte Nany Dimata an dessen Stelle.Hoffenheim fuhr das Tempo ein wenig zurück. Der VfL kam jetzt offensiv etwas besser zum Zug und zumindest hin und wieder mal in Tornähe, das Aufbauspiel wirkte kontrollierter.

Plötzlich drückten die Baden-Württemberger wieder kurz auf das Gas. Gnabry brachte das Spielgerät über links, spieltequer auf Rupp, der mit der Hacke für Kramaric auflegte, doch Jeffrey Bruma ging dazwischen (65.). Wolfsburg wirkte optisch mittlerweile als das spielbestimmende Team, Zählbares kam dabei nicht heraus. Ein schneller Lauf von Yunus Malli über links hätte den Ausgleich bringen können, an dessen Pass aus spitzem Winkel kam Hübner zwar dran, das Leder landete aber bei Daniel Didavi – der Mittelfeldspieler jagte den Versuch aber ans Außennetz (71.).

Trotzdem stachdie TSG immer wieder durch und entschied die Partie innerhalb weniger Minuten. Mark Uth legte zentral für Gnabry auf, der sich für seinen Einsatz endlich belohnen konnte und die Kugel, mangels unzureichender Gegenwehr von Bruma, quer durch den 16er zum2:0 (77.) rein drosch.Nur wenige Minuten darauf folgte die Entscheidung: Robin Knoche wollte Gnabrys Hereingabe klären und schoß dabeiJoshuaGuilavoguis Knie an – der Ball prallte zum 3:0 (78.) ins Tor ab.

Zahlen und Fakten


TSG 1899 Hoffenheim:Baumann - Akpoguma, Vogt, B. Hübner - Kaderabek, N. Schulz - Grillitsch (78. Amiri) - Rupp, Geiger (43. Polanski)- Gnabry, Kramaric (66. Uth)Trainer: Julian Nagelsmann

VfL Wolfsburg:Casteels - Verhaegh, Bruma, Knoche, Rexhbecaj - Guilavogui, Bazoer - Mehmedi, Didavi, Malli (82. Steffen) - Origi (42. Brekalo/53. Dimata)Trainer: Bruno Labbadia

Torfolge: 1:0 Nico Schulz (18. Grillitsch), 2:0 Serge Gnabry (77.), 3:0 Serge Gnabry(80. Eigentor Guilavogui)

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