Wieder Remis! Wölfe nutzen zahlenmäßige Überlegenheit nicht

von Jens Bartels


Einige Minuten lang konnte der VfL mehrere Chancen hintereinander verbuchen – ohne Erfolg. Foto: Agentur Hübner
Einige Minuten lang konnte der VfL mehrere Chancen hintereinander verbuchen – ohne Erfolg. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner

Wolfsburg. Am 30. Spieltag der Fußball Bundesliga trennten sich der VfL Wolfsburg und der FC Augsburg mit einem torlosen Unentschieden. Die knapp 24.000 Zuschauer sahen am Freitagabend eine Partie, der es an Höhepunkten größtenteils fehlte. Auch die zahlenmäßige Überlegenheit nach der Gelb-Roten Karte für Moravek half den Wölfen nicht.

Wenig personelle Veränderungen


Mit zwei personellen Veränderungen ging die Elf von Trainer Bruno Labbadia in die Partie. Ignacio Camacho und Josip Brekalo wurden von Riechedly Bazoer undFelix Uduokhai ersetzt. Dabei musste Camacho aufgrund muskulärer Probleme passen, Brekalo saß auf der Bank. Labbadias Gegenüber Manuel Baum tauschte nur auf einer Position. Mannschaftskapitän Daniel Baier fehlte wegen eines Tinitus, an dessenStelle startete Jan Moravek.

Chancen blieben Mangelware


Recht verhalten startete der 30. Spieltag in Wolfsburg. Eine erste Ecke für die Gäste, von Jonathan Schmid flach geschossen, brachte nichts ein, Jeffrey Gouweleeuw jagte den Versuch weit über den Kasten (3.). Die Hausherren auf der Gegenseite machten es nicht besser. So plätscherte das Spiel, passend zum einsetzenden Regen, eine Weile vor sich hin. Auch wenn der FC das Spielgerät drei Mal in grobe Richtung Tor brachte, gefährlich wurde es nicht. Das Offensivspiel litt unter dem gegenseitigen Belauern erheblich, trotz übergewichtigem Ballbesitz konnteder VfL kein vernünftiges Angriffsspiel entfalten. Dabei liefen jegliche Versuche über die Flügel, zentral war kein Durchkommen.

Während der defensivbetonte Fußball sich auch mit fortschreitender Zeit nicht änderte, sorgte der Regen dafür, dass es immer rutschiger wurde und die wenigen schwungvollen Einsätze für den jeweiligen Spieler meist auf dem Rasen endeten. So ertönte auch die Pfeife des Unparteiischen mehrfach, grobe Fouls blieben jedoch aus – Spielideen ebenso. Bis zum Pausenpfiff passierte weiterhin wenig, währenddie Verteidigung beider Kontrahenten jegliche Angriffsversuche bereits im Keim erstickte. Nur noch einmal konnten die Grün-Weißen im ersten Abschnitt einen Akzent setzen, als ein Konter bei Daniel Didavi endete, dessen Abschluss das Ziel allerdings völlig verfehlte (38.).

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Jan Moraveks Gelb-Rote Karte half dem VfL nicht. Foto:


Wolfsburger Überzahl bleibt ungenutzt


Der Regen hatte zum Wiederanpfiff aufgehört. Mit einem weiten Abschlag von Koen Casteels spielten sich die Gastgeber auf dem rechten Flügel auf Strafraumhöhe und hätten damit die erste gefährlich Chance kreieren können, doch abermals hielt die Gäste-Verteidigung dicht, sodass der Angriff ins Leere führte(47.). In der Folge bissen sich die Fuggerstädter kurzfristig in der Wolfsburger Hälfte fest und zeigten durch einen Versuch von Schmid die bis dato gefährlichste Chance – Casteels war allerdings zur Stelle (48.). Kurz darauf wurde es dramatisch: Eine Flanke von Paul Verhaegh köpfte Robin Knoche aus wenigen Metern Entfernung nur knapp über das Aluminium (53.). Eine Minute darauf war der FC Augsburg nur noch zu Zehnt. Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigte Movarek innerhalb von drei Minuten die zweite gelbe Karte. Für den Mittelfeldspieler war die Partie damit beendet (54.).

Labbadia brachte Divock Origi, der in der jüngsten Vergangenheit nicht so recht überzeugen konnte. Am heutigen Tag blitzte der Belgier sogleich auf, tanzte sich vom linken Flügel vor den 16er und zog ab – Marwin Hitz faustete die Kugel weg (63.). Im Gegenzug klingelte es fast im Kasten der Automobilstädter. Casteels hatte einen hohen Ballunterschätzt und stand zu weit vor seinem Kasten, doch das Leder prallte am Querbalken ab (64.). Nun kam Schwung in das Geschehen! Wieder vor dem Gehäuse der Gäste angekommen, knallte Williameinen Versuch aus 16 Metern Entfernung in Richtung Tor – knapp am linken Pfosten vorbei (67.). Kurz darauf jagte Paul Jaeckel das Leder an das Alu (68.).

Die zahlenmäßige Überlegenheit der Gastgeber war längstzu spüren. Das Geschehen spielte sich fast nur noch in der Augsburger Hälfte ab. So ließ auch die nächste Chance nicht lange auf sich warten. Wieder war es Origi, der sich präsentierte und einen Kopfball hauchdünn am rechten Pfosten vorbei drosch (72.). Das Roadteam bekam mit der Zeit allerdings wieder etwas mehr Kontrolle über das Spiel und stemmte sich nunbessergegen den schwächer gewordenen Wolfsburger Sturm. An weiteren Höhepunkten mangelte bis zum Schlusspfiff trotzdem – auch die Einwechselungen von Victor Osimhen (79.) und Renato Steffen (84.) brachten keinen Unterschied mehr. Kurz vor Schluss musste auch Uduokhai nach einer Gelb-Roten vom Platz (86.). Erst in der Nachspielzeit glänzte Paul Verhaegh mit einem Hammer, den Hitz jedoch über das Tor lenken konnte (90.+1).

"Türöffner hat gefehlt"


"Wir haben das erwartete Spiel erlebt. Wir wussten, dass Augsburg sehr gut verteidigt und haben versucht den Ball immer wieder zirkulieren zu lassen. Was uns gefehlt hat, war die zündende Idee, vorne durchzukommen. Da brauchen wir einen Türöffner. In der Halbzeit war es wichtig, der Mannschaft zu sagen, dass wir Geduld haben müssen, gegen eine Mannschaft, die auf den Ball wartet. Dafür haben wir hinten so gut wie nichts zugelassen. Das war sehr positiv. Was uns gefehlt hat, war, aus den Chancen die wir hatten, ein Tor zu machen. So haben wir leider nur einen Punkt geholt", fasste Labbadia die Partie zusammen.

Zahlen und Fakten


VfL Wolfsburg:Casteels - Jaeckel, Knoche, Uduokhai -William (Steffen 84.) - Arnold - Didavi, Bazoer (Origi 62.) - Malli - Dimata (Osimhen 79.)Trainer: Bruno Labbadia

FC Augsburg:Hitz - Gouweleeuw, Khedira, Hinteregger - Koo - Schmid, Moravek, Gregoritsch, Max - Caiuby, Cordova (Richter 46., Kacar 90.+1)Trainer: Manuel Braun

Besondere Ereignisse: Gelb-Rote Karte für Jan Moravek (54.) und Felix Uduokhai (86.)


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