Wolfenbüttel schlägt SG nach doppelter Verlängerung im Derby

von Frederik Dippe


Mert Cantürk und die SG zogen am Ende den Kürzeren. Foto: Klaus Redlich/Archiv
Mert Cantürk und die SG zogen am Ende den Kürzeren. Foto: Klaus Redlich/Archiv | Foto: Klaus Redlich/Archiv



Braunschweig. In einem spannenden und intensiven Derby mit zweifacher Verlängerung setzte sich am Ende der MTV/BG Wolfenbüttel mit 102:94 (86:86; 76:76, 49:43) bei der SG Braunschweig durch. Die Wolfenbütteler festigten mit ihren zehnten Saisonsieg Tabellenplatz drei, die Braunschweiger verharren auf dem sechsten Rang.

SG verschläft das zweite Viertel


Beide Mannschaften starteten mit viel Engagement in die Partie, mit dem ersten Lauf der Partie (8:0) konnte sich das Team von Interimstrainer Michael Huber erstmals absetzen (17:9, 6.). Nach einer Auszeit konterten die Gäste ihrerseits mit einem 7:0-Run, wiederum mit einem 7:0-Lauf stellte die SG durch einen Dreier von Ole Korfhage und einem "Circus-Shot" von Mert Cantürk den alten Abstand wieder her.

Im zweiten Viertel ging es zunächst gut los für die Hausherren: Artur Schäfer sorgte von Downtown für das 27:21. In der Folge verloren sie allerdings sowohl defensiv als auch offensiv den Faden, lediglich der starke Korfhage vermochte es mit seinem unnachahmlichen Zug zum Korb fürAkzente zu setzen. Die MTVer von Trainer Thorsten Weinhold präsentierte einen flüssigeren Angriff als im Eingangsviertel und deckten die Nachlässigkeiten in der Braunschweiger Verteidigung schonungslos auf, die 30 Punkte im zweiten Viertel gestattete.

Braunschweig am Drücker


Nach dem Seitenwechsel fanden die Löwenstädter besser in die Spur, glichen Mitte des Viertel wieder aus (53:53, 25.) und übernahmen durch ein Dreipunktspiel von Cantürk erstmals seit der Anfangsphase des zweiten Viertels wieder die Führung (28.). "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit deutlich in der Defensive gesteigert, waren aggressiver am Ball und haben es Wolfenbüttel schwergemacht, den Ball zu bewegen", erklärte Michael Huber den Aufschwung seiner Schützlinge.

Bis tief in das Schlussviertel hielten sie auch ein Polster von mindestens vier Punkten und höchstens acht Punkten, wie 1:50 Minute vor dem Ende (73:65). Das Spiel schien zu diesem Zeitpunkt entschieden, da die Lessingstädter in der Offensive weitgehend ideenlos agierten. Doch der Schein trügte: Wolfenbüttel berappelte sich, traf durch Niklas Behnke vom Perimeter und beendete die reguläre Spielzeit mit einem 11:3-Lauf. Cantürk verpasste die Entscheidung mit einem vergebenen Freiwurf.

Seidel per Dreier ins Braunschweiger Herz


In der ersten Verlängerung wiederholte sich das Bild. Christian Meinerzhagen mit seinem vierten Dreier und der effektive Simon Schoppmeyer mit einem "And one" verschafften dem Huber-Team eine 86:82-Führung. Erneut sollte diese nicht reichen, da es die SG verpasste im letzten Angriff der Gäste zu foulen. Kai Seidel nutzte den Moment und versenkte den Ball eiskalt aus der Ecke mit der Sirene zum 86:86. "Da müssen wir cleverer agieren und uns taktisch besser verhalten", ärgerte sich Huber.

So gab es weitere fünf Minuten Extra-Basketball in der gut gefüllten Tunica-Halle. In denen mussten die Braunschweiger ihrer kurzen Acht-Mann-Rotation Tribut zollen und die Wolfenbütteler mit einem 2:9-Run davonziehen lassen - der entscheidende Lauf des Spiels, den erneut Seidel mit einem Dreier initiierte."Am Ende waren wir platt und konnten dadurch die Aggressivität nicht mehr aufrechterhalten", so Huber: "Wir hätten das Ding aber zuvor schon zweimal zumachen können, das müssen wir uns ankreiden." Die SG hat nun knapp einen Monat spielfrei, ehe es gegen Hannover geht - Wolfenbüttel erwartet in der kommenden Woche die BG 74 Göttingen zum Heimspiel.

Zahlen & Fakten


Viertelübersicht: 24:19, 19:30, 19:10, 14:17, 10:10, 8:16

SG Braunschweig: Korfhage 20, Schoppmeyer 17, Meinerzhagen 14 (4 Dreier), Wessels 13, Nützel 13, Cantürk 10, Schäfer 7, Reinhold Interimstrainer: Michael Huber

MTV/BG Wolfenbüttel: Jeske 27, Globig 19 (4 Dreier), Behnke 16, Knopke 12, Beier 7, Pazin 7, Hahn 6, Tetzel 6, Seidel 2 Coach: Thorsten Weinhold

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