Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg blieb am 31. Spieltag absolut chancenlos gegen den neuen und alten Deutschen Meister FC Bayern München. Ganze sechs Tore schluckte das Team von Andries Jonker gegen den Rekordmeister, der nach dem Spiel seinen fünften Titel in Folge feierte.
Jonker pokert - Punkte sammeln gegen andere
Hat der VfL den Ernst der Lage nicht erkannt? Man konnte im Vorfelddurchaus davon ausgehen, dass ein kühler Analytiker wie Andries Jonker nicht alle Anstrengungen in einSpielgegen den angestachelten Pokal-Ausscheider FC Bayern München stecken würde, auch wenn die dann im eigenen Stadion ihre mittlerweile 27. Meisterschaft vorzeitig feiern könnten. Viel mehr gilt es, im Endspurt der Liga gegen Eintracht Frankfurt (A), Borussia Mönchengladbach (H) und den Hamburger SV (A) möglichst die maximalenPunkte einzusammeln.
Gastgeber partiell abwesend
Die Gastgeber - mit Verletzungsrückkehrer Ricardo Rodriguez und ohne Gelbsünder Josuha Guilavogui im 4-2-3-1 agierend - hatten durchaus ihre Moment, bis der designierte Meister ernst machte. Der erste Freistoß in Strafraumnähe genügteDavid Alaba zur Führung (19.).
Mit einer super Parade verhinderte Koen Casteels das 0:2 gegen Robert Lewandowski und Thomas Müllers Nachschuss (22.). Das besorgte der Pole eine Viertelstunde später, nachdem ihn Müller stark bedient hatte (37.). Wolfsburg war recht gut drin, aber zu harmlos in der Offensive. Die Bayern zogen immer mal sporadisch das Tempo an und stachen dann brutal zu. Mit dem Pausenpiff fiel das 0:3, wieder kam der Ball über links, diesmal setzte Kingsley Coman Robert Lewandowski ein, der sein 28. Saisontor erzielte und damit Dortmunds Pierre Emerick Aubameyang überholte.
Kimmich krönt sein überragendes Spiel
Kurz nach dem Seitenwechsel hatte der VfL erstmals etwas mehr Platz. Daniel Didavi passte scharf von links, doch Riechedly Bazoer rutschte am Ball vorbei (47.). Im direkten Gegenzug traf Alaba Aluminum - zum 23. Mal für den Rekordmeister, der damit einen weiterenVereinsrekord aufstellte.
Das Spiel flachte mit fortlaufender Spielzeit ab, bis Arjen Robben den Wolfsburger Keeper eiskalt erwischte und ihm am kurzen Pfosten das 0:4 einschob (66.). Wolfsburg brach spielerisch auseinander. Zu allem Überfluss verlor Luiz Gustavodie Nerven und musste nach seiner zweiten Gelben Karte in diesem Spiel von vereinten Teamkollegen aus dem Umfeld von Schiedsrichter Felix Zwayer gebracht werden, dem jedoch im gesamten Spielverlauf keine Fehlentscheidung vorzuwerfen war. Müller (80.) und Joshua Kimmich (85.). legten noch zum 0:6 nach.
Wolfsburg bleibt vorerst auf Platz 14. Hamburg und Augsburg können allerdings morgen noch nachlegen. Am kommenden Samstag geht es für den VfL Wolfsburg nach Frankfurt. Dort muss die Mannschaft von Andries Jonker ein komplett anderes Gesicht zeigen, will es nicht auf der Zielgeraden noch den Abstieg in der 20. Bundesligasaison erleben.
Luiz Gustavo flog mit gelb-rot vom Platz. ">Luiz Gustavo flog mit gelb-rot vom Platz. Foto: Agentur Hübner
Zahlen & Fakten
VfL Wolfsburg: Casteels, Blaszczykowski (46. Vieirinha), Knoche, Rodriguez (67. Seguin), Gerhardt, Luiz Gustavo, Bazoer, Arnold, Didavi (79. Ntep), Horn, Gomez Trainer: Andries Jonker
FC Bayern München: Ulreich, Lahm (71. Rafinha), Javi Martinez, Hummels (68. Bernat), Alaba, Kimmich, Thiago (75. Sanches), Robben, Müller, Coman, Lewandowski Trainer: Carlo Ancelotti
Torfolge: 0:1 David Alaba (19.), 0:2 Robert Lewandowski (36. Müller), 0:3 Robert Lewandowski (45. Coman), 0:4 Arjen Robben (66. Müller), 0:5 Thomas Müller (80. Lewandowski), 0:6 Joshua Kimmich (85. Robben)
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