Ziehen die Grizzlys Köln heute den vierten Haifisch-Zahn?

von Jens Bartels


Können die Grizzlys heute Abend in Köln den Halbfinaleinzug bejubeln? Foto: Imago/osnapix
Können die Grizzlys heute Abend in Köln den Halbfinaleinzug bejubeln? Foto: Imago/osnapix | Foto: Imago/osnapix



Köln/Wolfsburg. Nach dem deutlichen 5:1-Sieg der Grizzlys über die Kölner Haie im letzten Spiel, fehlt den Wolfsburgern nur noch ein Sieg für den Einzug in das Halbfinale der DEL-Playoffs. Den könnten sie heute Abend um 19.30 Uhr in der Kölner Lanxess Arena holen.

Gross: "Müssen uns Freitag noch besser präsentieren"


Der amtierende DEL-Vizemeister könnte mit seiner Leistung im letzten Spiel durchauszufrieden sein. Grizzlys-Trainer Pavel Gross warnte nach der Partie jedoch vor allzu großer Euphorie:"Das Ergebnis entspricht natürlichnicht dem Spielverlauf auf dem Eis.Wir müssen uns am Freitag noch besser präsentieren."

Damit spracher auf die Leistung in den ersten beiden Dritteln an.Aus dem klaren Endergebnis hätte man schließen können, dass die Haie sich dem Gegner chancenlos ergeben hatten, doch dem war in den ersten 40 Minuten des Spiels keineswegs so. Vor allem im zweiten Drittel bestimmten die Gäste mit mehr Abschlüssen die Partie. Es fehlte jedoch an dem nötigen Killerinstinkt und auch an einem Quentchen Fortune, um die Möglichkeiten erfolgreich umzusetzen. Ein erneut unüberwindbarer Felix Brückmann erschwerte es den Kölner zusätzlich und sicherte den Niedersachsen die hohe Differenz.

Haie suspendieren Patrick Hager


Übereinstimmenden Medienberichten zufolge suspendierten die Kölner Haie ihren Stürmer Patrick Hager. Grund dafür sei mannschaftsschädigendes Verhalten. Zuvor wurde bekannt, dass der 28-Jährige – immerhin zweitbester Scorerseines Teams in der Hauptrunde – einen 5-Jahres-Vertrag bei Titelverteidiger Red Bull München unterschrieben hat. Die Leistungen des Nationalspielers sindzuletzt allerdings sehr dürftig ausgefallen. Offen bleibt die Frage, inwiefern sich diese Situation auf die Moral in der Mannschaft auswirkt.

Offensiveder Kölner funktioniert nicht


Es warnicht nur Hager, der in der Offensive der Haie zuletzt versagte. Drei der bisher vier geschossenen Kölner Tore erzielten deren Verteidiger. Bei einer Gesamtausbeute von 4Toren gegenüber den13 Toren der Grizzlys, ließsich in den letzten Spielen von Offensive ohnehin kaum reden. Dabei scheiterte es nicht an der Anzahl der Möglichkeiten, denn hier liegt man mit bisher 116 Torschüssen noch vor den Wolfsburgern. EinBlick auf die Schusseffizienz zeigt deutlich, wer seine Chancen bisher besser umgesetzt hat.

Ein markantesProblem stellt zudem die aktuelle Powerplay-Schwäche der Rheinländer dar. Statistisch gesehen mittlerweile im einstelligen Prozentbereich angekommen, konnten die Haie in Überzahl praktisch nichts ausrichten – Tendenz fallend.

In Unterzahl sieht es nicht ganz so dramatisch aus, gut aber eben auch nicht. Während die Wolfsburger mit einem Wert von mehr als 92% nahezu schadlos aus den bisherigen Strafzeiten dieser Playoff-Runde gingen, mussten sich die Kölner in Unterzahl in fast 30% der Fälle geschlagen geben.Angesichtsder nicht unerheblichen Anzahl der Strafzeiten, die oftmals völlig überflüssig verursachtwurden, können die Haie mit ihrem Penalty-Killing-Spiel kaumzufrieden sein.

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Grafik: Jens Bartels Foto:


Brückmann aktuell bester Goalie der Liga


Rein statistischbeurteilt ist Felix Brückmann im Tor der Grizzlys aktuell der beste Torhüter der DEL. Mit einer Fangquote von 96,6% und einem Gegentoreschnitt von 1,00 hat er das Duell gegen Gustaf Wesslau längst gewonnen. Dessen Zahlen sehen mittlerweile katastrophal aus. Im letzten Spiel wurde Kölns Schlussmann Nummer 1, nachdem er das fünfte Mal hinter sich greifen musste, von Trainer Cory Clouston vom Eis geholt und vonDaniar Dshunussow ersetzt. Sicherlich nicht aufgrund seiner Leistung, sondern eher um ihn zu schonen. Letztendlich wurde der Schwede nicht per Zufall von der DEL zum Torhüter des Jahren auserkoren – dazu gehört aber eben auch eine gut funktionierende Mannschaft.

Halbfinaleinzug heute Abend möglich


Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Kölner Haie die Serie noch einmal umdrehen. Ob die Grizzlys den Halbfinaleinzug schon heute perfekt machen können bleibt allerdings offen. Auch wenn die Vorzeichen für die Wolfsburger stehen, werden sich die Haie heute Abend nicht so ohne Weiteres den letzten Zahn ziehenlassen. Spielsperren resultiertenaus den Disziplinarstrafen von Latta und Lalonde seitens der DEL nicht, berichteten verschiedene Wolfsburger Medien. Laut einer Meldungder Wolfsburger Allgemeinen Zeitung fehlen den Grizzlys Christoph Höhenleiter und Philip Riefers aufgrund ihrer Verletzungen.

Das fünfte Spiel der Viertelfinalserie beginnt heute um 19.30 Uhr in der Kölner Lanxess Arena.

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