Zuck reinvented: Warum es endlich klappt bei den Löwen

von Frank Vollmer


Aktuell einer der Besten bei den Löwen: Hendrick Zuck (li.).im Zweikampf mit Heidenheims Robert Strauß. Foto: Agentur Hübner
Aktuell einer der Besten bei den Löwen: Hendrick Zuck (li.).im Zweikampf mit Heidenheims Robert Strauß. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Hendrick Zuck musste sich in den letzten drei Jahren in Geduld üben. Aktuell überflügelt der vielseitig einsetzbare Angreifer die Pragmatik, die man ihm in seinem Spiel gerne nachsagt und ist einer der Leistungsträger im Team des Braunschweiger Fußball-Zweitligisten. regionalSport.de begab sich auf die Suche nach den Gründen für den persönlichen Aufschwung.

"Wege, die weh tun"


Es läuft endlich bei Hendrick Zuck! Seitdem der 27-Jährige im Sommer 2015 nach einem Jahr Leihe aus Freiburg fest von den Löwen verpflichtet worden war, hatte er selten ein gutes Standing bei den Fans. Nach 31 Spielen und drei Toren (2014/15) schrumpften die Einsatzzeiten (2015/16: 23 Spiele/0 Tore). In der Vorsaison wurdenes nur 17 Einsätze für Zuck - zumeist kurze.

In der neuen Saison hat sich daran etwas grundlegendes geändert. Auseiner hervorragenden Vorbereitung gingZuck als einer der Gewinner im Team von Torsten Lieberknecht hervor. "Ich weiß schon, dass ich das kann", sagt der Mann mit der Rückennummer 30. "Ich bin fit und ich merke, dass ich einige Wege gehen kann, die auch mal weh tun."

Der Flügelstürmer weiß die Situation um seine Person realistisch einzuschätzen. Vorher, als er sich meist mit Kurzeinsätzen begnügen musste, sei ja auch nicht immer alles schlecht gewesen. Es waren Kleinigkeiten, ein unglücklicher letzter Pass, ein versprungener Ball vor dem Torschuss. "Dann hat man halt weniger Selbstvertrauen", erklärt er. Aber: "Jetzt läuft es! Die Vorbereitung war super und das Selbstvertrauen ist da."

Das belegen auch die Zahlen: In den beiden Auftaktspielen der 2. Bundesliga spielte Zuck jeweils durch, war einer der Triebfedern bei den "Löwen". Es istauch eine Frage des Systems: "Nach vorne hast du im 3-4-3 mehr Anspiel-Möglichkeitenund stehst in anderen Räumen als beim 4-4-2 oder 4-1-4-1", verrät Zuck. Es käme ihm zugute, dass Eintracht Braunschweig auch variabel nach vorne spielen könne und die Offensive sich frei bewegen dürfe.
"Das ist das Schlimmste, was passieren kann: Du spielst Relegation und schaffst es nichtdurch eine vermeintliche Fehlentscheidung im ersten Spiel. Wir waren in beiden Spielen echt gut. Wir waren nah dran. Dann schaffst du das nicht. Es dauert schon einsbis zwei Wochen, bis du dann wieder klar kommst." Hendrick Zuck über die gescheiterte Relegation

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Es waren immer Kleinigkeiten, ein unglücklicher letzter Pass, ein versprungener Ball vor dem Torschuss. Foto:


Warten auf das Tor


Auch wenn er in den letzten beiden Jahren nie groß im Rampenlicht stand, weiß Hendrick Zuck, was er an Braunschweig hat: "Der Verein ist ziemlich familiär", sagt er.Die Eintracht sei ja auch nicht Borussia Dortmund. Und: "Das Miteinander imVerein, mit den Fans und mit dem Team passt!" Auch deswegen sei ihm nie der Gedanke gekommen, den Clubzu wechseln –vor allem, als es nicht so rund lief. "Ich hatte hier einen Vertrag und der Trainer weiß, was ich kann. Er gibt mir das Vertrauen. Da habe ich keinen Grund zu wechseln."

Unter Christian Streich lernte Zuck beim SCFreiburg einst, geduldig zu sein. "Bei ihm merkst du schnell, dass er viel Ahnung hat vom Fußball,dass es da aber auch richtig zur Sache geht. Das Physische, das Mentale habe ich in Freiburg gelernt." Ohnehin sei es nicht seine Art, den Kopf hängen zu lassen: "Mit einer Nullbock-Einstellung erreichst du nichts. Du musst immer weiter machen. Auch wenn es mal nicht so gut läuft", erinnert sich Zuck. Gerade dann müsse man mehr machen. "Ich habe immer weiter Gas gegeben und das war jetzt in den letzten beiden Spielen ordentlich."

Ein Treffer wolltedem gebürtigenSaarländer auch in dieser Saisonnoch nicht gelingen. Sowohl in Düsseldorf als auch gegen Heidenheim war er jedoch Ausgangsposition für wichtige Tore. "Ich warte jetzt schon länger auf ein Tor", gibt Hendrick Zuck zu. Sein letztes im Trikot der Blau-Gelben war das 2:2 im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue am 27. April 2015 (Endstand 4:2). "Ich hoffe, demnächst treffe ich endlich auch mal wieder", lacht "Zucki", entgegnet dann aber auch: "Ich könnte jetzt sagen, ich will in dieser Saison 30 Tore schießen, aber oben nicht mitspielen. Das wäre ja Schwachsinn! Wenn wir 30 Spiele gewinnen und ich schieße nur ein Tor, ist mir das auchrecht."
"So eine Saison wie letztes Jahr wäre schon gut. Daran anzuknüpfen wäre sehr gut. Aber es sind einige Mannschaften, die da oben mitspielen wollen. Man sagt, sieben Teamsspielen um den Aufstieg mit. Natürlich wollen wir dazugehören." Zuck über die Saisonziele

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Gewinner der Vorbereitung. Foto:


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