Zum Debüt von Marcel Engelhardt: "Wie im Tunnel!"

von Frank Vollmer


24 Jahre auf diesen Moment gewartet: Marcel Engelhardt. Foto: Agentur Hübner
24 Jahre auf diesen Moment gewartet: Marcel Engelhardt. Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Als sich Jasmin Fejzic nach wenigen Minuten gegen den VfL Bochum verletzte, schlug für Marcel Engelhardt die große Stunde: Der zweite Torhüter von Eintracht Braunschweig kam zu seinem Debüt in der 2. Bundesliga. Ein Moment, auf den er langehingearbeitet hat.

"24 Jahre gewartet"


Nur einmal, in der 70. Spielminute, zeigte er bei einem Ausflug aus seinem Strafraum einen kleinen Wackler, als er den Ball in einen Bochumer Fuß spielte. "Ich bin schnell wieder in mein Tor zurück und habe gehofft, dass der Bochumer nicht schießt",gestehtMarcel Engelhardt. Mit leuchtenden Augen steht der Torhüter nach dem 1:0-Kampfspiel gegen Bochum in der Mixed-Zone unter dem Eintracht-Stadion und stellt sich den Journalisten. "Ich bin jetzt 24 Jahre und habe 24 Jahre auf diesen Tag gewartet", sagt Engelhardt leise. Das Gefühl seikaum in Worte zu fassen.

Als sich Jasmin Fejzic, die klare Nummereins zwischen den Pfosten der Eintracht, nach sechs Minuten am Becken verletzte, schlugdie große Stunde von Marcel Engelhardt. "Jasi hat eine komische Woche hinter sich", verrät Torsten Lieberknecht später und erklärt: "Er musste unter der Woche kürzer treten, gestern war er mal kurz bewusstlos auf dem Platz. Es hat sich schon fast angedeutet." Des einen Leid sei des anderen Freud,bemühtder Fußball-Trainer die alte Weisheit.

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"Es hat sich angedeutet in der komischen Woche." Foto: Agentur Hübner


"Im Tunnel"


"Ich hatte eine Minute Zeit, um mir die Schuhe anzuziehen und da war ich auch schon auf dem Platz und konnte das erste Tor bejubeln", beschreibt Engelhardt die ersten Minuten nach seiner Einwechslung. Er habe die ersten zehn Minuten gar nicht richtig wahrgenommen: "Da war ich in einem Tunnel!" Die ersten zaghaften Versuche der Bochumer auf sein Tor halfen wohl. Die erste Bewährungsprobe wurde der Schuss von Kevin Stöger (18.). Engelhardt hielt ihn fest. Genau wie den Kopfball von Lukas Hinterseer kurz darauf. Mit Hilfe seiner Vorderleute stand am Ende die Null.

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Seit Sommer 2015 gemeinsam im Profikader: Engelhardt und Fejzic. Foto: Agentur Hübner


"Wer ist unser zweiter Mann?"


Torsten Lieberknecht lief direkt nach dem Spiel zu seinem zweiten Mann, umarmte den 1,91m-Schlacks, derim Sommer 2013 vom TSV Havelse zu den Löwen gewechselt war. Seit Sommer 2015 sitzt Engelhardt bei den Profis auf der Bank und bereitete sich im Schatten des stets souveränen Fejzic auf diesen Tag vor.

"Keiner wusste so richtig, wer unser zweiter Torhüter ist. Deswegen bin ich froh, dass er sich heute mal präsentieren konnte", sagt Lieberknecht und lobt: "Ich fand, er hat es ganz sachlich und gut gemacht und mitgeholfen, dass wir heute den Sieg eingefahren haben." Marcel Engelhardt freut sich über sein gelungenes Debüt: "Ich bin einfach überglücklich, dass ich heute spielen konnte". Und doch weißerum den Wermutstropfen seines Einsatzes: "Natürlich tut es mir sehr leid für 'Jasi'. Ich hoffe, dass er schnell wieder fit ist!"

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"Ich fand, er hat es ganz sachlich und gut gemacht und mitgeholfen, dass wir heute den Sieg eingefahren haben." Foto:


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