Zurück in der Beletage: Wolfpack macht den Traum wahr

von Frederik Dippe


Ein Bild mit Symbolcharakter:  als Team realisierte das Wolfpack den Aufstieg. Foto: Reinelt/PresseBlen.de
Ein Bild mit Symbolcharakter: als Team realisierte das Wolfpack den Aufstieg. Foto: Reinelt/PresseBlen.de | Foto: Reinelt/PresseBlen.de

Wolfenbüttel. Es ist vollbracht! Die Damen des Wolfpack Wolfenbüttel erfüllten sich am gestrigen Abend bei den GiroLive Panthers Osnabrück den Traum von Liga eins. Wir blicken mit Trainer Frank Lagerpusch zurück auf den entscheidenden Tag und voraus auf die Zukunft.

"Es hat riesigen Spaß gemacht"


Für Aufstiegscoach Frank Lagerpusch blieb nicht viel Zeit, um den großen Erfolg des Vorabends zu genießen, für ihn ging es am Montagmorgen direkt zurück in den Berufsalltag. "Das war ein tolles Erlebnis. Es hat riesigen Spaß gemacht vor dieser Kulisse und vor unseren 100 mitgereisten Fans zu spielen", erinnert sich der Trainer, der vor Halle dank der von Fans mitgebrachten Speisen und Kaltgetränken zumindest etwas feiern konnte.

Nachdem zunächst unklar war, ob die angeschlagenen Aneliya Draganova und Nina Rosemeyer würden auffallen können, trug sich Kapitänin Theresa Simon schnell mit drei Fouls herum und fand ebenso wie die hart attackierte Nena Trajchevska nicht ihren Rhythmus. Dennoch lief die Partie in Durchgang eins positiv in Richtung des Wolfpack, das ein Polster von acht Punkte mit in die Halbzeit nahm. Dieses war nach dem dritten Viertel allerdings vollkommen aufgebracht, weil die Offensive in den Standby-Modus wechselte (drei Zähler). Da auch die Panthers nur zwölf Punkte verbuchen konnten, blieb das Spiel offen: „Das wir dieses Viertel mit nur drei Punkte überstanden haben, war schon ein Schlüssel“, betont Lagerpusch. Im vierten Spielabschnitt fanden die Wolfenbüttelerinnen zurück in die Spur – weil sie als Team agierten: „Wir haben als Mannschaft zusammengespielt, immer wieder die besser postierte Mitspielerin gefunden und waren Osnabrück einen Schritt voraus.“ Die Osnabrückerinnen vermittelten den Eindruck mit dauernder Spielzeit und der Gäste-Führung nervöser zu werden, während das Wolfpack auch von der Freiwurflinie keine Nerven zeigte und sich den Aufstieg nicht mehr nehmen ließ.

„Unsere drei Importspielerinnen haben alle eine super Partie gespielt und die Jungen mitgerissen“, erklärt der Wolfpack-Coach. Besonders Nena Trajchevska, die Lagerpusch bei ihrer Verpflichtung kurz vor Ende der Hauptrunde als x-Faktor für den Verlauf der Saison bezeichnet hatte, drückte dem Spiel ihren Stempel auf. „Sie war in beiden Finals unser Ruhefaktor. Nach einem ruhigen Start ist sie spätestens im Finale so richtig aus sich herausgegangen und hat drei sehr wichtige Dreier im zweiten Spiel versenkt“, stellt Lagerpusch die Bedeutung der Mazedonierin heraus.

Aufstiegstrainer Lagerpusch gibt Amt ab


Dass das Team nun den Aufstieg realisiert hat, war nach dem zweiten Spiel der Saison nur ein Traum in weiter Ferne. Zwei Niederlagen hatte das junge Team auf dem Konto, als Frank Lagerpusch zunächst für drei Spiele als Übergangslösung übernahm. Die Mannschaft steigerte sich jedoch von Woche zu Woche und kristallisierte sich als Kandidat für den Aufstieg heraus. „Wir haben mit Ende der regulären Saison immer besser als Mannschaft zusammengefunden. Gerade im Hinblick auf die Kommunikation untereinander und unsere Defense haben wir uns enorm gesteigert und in den Playoffs unseren besten Basketball geboten“, resümiert Lagerpusch.

Der Trainer geht fest davon aus, dass das erworbene Teilnahmerecht auch wahrgenommen wird, dann unter der Dachmarke Eintracht Braunschweig. Jedoch wird Frank Lagerpusch aus beruflichen Gründen dann nicht mehr an der Seitenlinie stehen: „Ich kann mir aber vorstellen einen Posten zu übernehmen, bei dem ich mich vernünftig einbringen kann.“ Wichtig sei ihm in jedem Fall, dass das Jugendkonzept auch mit dem Aufstieg weiterverfolgt wird. „Die Jugendarbeit der letzten fünf Jahre darf nicht vergessen, sondern muss konsequent fortgeführt werden.“ Alle deutschen Spielerinnen darf in dieser Spielzeit ein Sprung in ihrer Entwicklung attestiert werden und Lagerpusch sieht die Zukunft einiger Akteurinnen auch in der ersten Liga: „Wenn man den Mädels Verantwortung übergibt und sie nicht beim kleinsten Fehler vom Parkett nimmt, dann können sie auch in der ersten Liga gute Rollen übernehmen. Der Sprung ist riesig, aber man muss sie diese Erfahrungen machen lassen.“

Zunächst darf der gesamte Club erst mal Erfahrung mit einer Aufstiegsfeier machen, die in Planung ist und über die der Verein in Kürze informieren wird. Und dann dürfte auch Frank Lagerpusch ausreichend Zeit finden, das Erreichte zu genießen.

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https://regionalsport.de/hammer-aufstieg-wolfpack-stellt-panthers-in-spiel-2-kalt/


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